Back to Back

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Im Grunde haben wir Humphrey gerade eben erst auf der Ondekaremba Farm, ganz in der Nähe vom Flughafen von Windhoek, geparkt. Jetzt sind wir schon wieder hier und setzen unsere gemeinsame Tour durch den Süden Afrikas fort.

Im Gegensatz zu unserer Ankunft im Oktober, bei der uns die Einreise ein paar Stunden gekostet hat, hat es diesmal keine Stunde gedauert, bis wir in Humphrey gesessen haben. Auch das kann Afrika sein.

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Wieder in Humphrey zu klettern war großartig. Er hat einen ganz bestimmten Eigengeruch und wir verbinden diesen mit Reisen und Abenteuer. Es muss erwähnt werden, dass Humphrey ohne Murren ansprang, keinen einzigen Tropfen Öl oder andere Flüssigkeiten verloren hat und es war, als wenn wir ihn einen Abend zuvor geparkt hätten und jetzt wieder einsteigen würden, um weiter zu fahren. Großartig.

Für diesen Teil der Reise, war der Aufwand den wir investieren mussten, um die Reise vorzubereiten, recht überschaubar. Wir hatten die Tour schon im Dezember fix gemacht und hatten uns seit dem kaum mehr mit der Reise beschäftigt. Umso schwieriger fiel es uns, in die Reise einzutauchen. Sowohl Navigator, als auch Fahrer waren mit super spannenden Projekten beschäftigt und hätten auch einfach weiterarbeiten können. Doch was will man machen, wenn Humphrey ruft? Von daher ging es am Mittwochabend vom Büro mehr oder weniger direkt zum Flughafen, in den Flieger und von fünf Grad im kalten Deutschland, um am nächsten Tag zuzuschauen, wie das Thermometer auf 40 Grad kletterte.

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In der ersten Woche unserer Tour gesellten sich Clement und Brecit (am besten wie Brigit aussprechen) an unsere Seite. Mit Clement sind wir schon mal durch Namibia gereist und Brecit ist seine Freundin, die wir bei unserer Ankunft kennengelernt haben. Neben der Idee mit ihnen eine Menge Spaß zu haben und auch an dem Wildlife-Knowhow zu partizipieren, galt es auch herauszufinden, wie es ist, wenn man nicht alleine auf Tour geht. Also Campen mit Freunden. Mal schauen was daraus wird.

Am ersten Tag in Windhoek galt es einzukaufen, verstauen und verpacken. Es gab auch gleich wieder etwas zu lernen. Nachdem ich die gekauften fünf Liter Wassercontainer in unsere Container im Fahrzeug gefüllt habe, fing ich an diese zusammenzudrücken, damit der Plastikmüll wenig Platz verbraucht, so wie zu Hause, wollte mitdenken. Dann meinte Clement, dass ich die Dinger doch einfach stehen lassen sollte, weil das Personal der Unterkunft sicherlich damit etwas anfangen kann. Das habe ich dann auch gemacht und die leeren Plastikcontainer gingen weg wie warme Semmeln. Ich habe mich im Zuge dessen daran erinnert, dass man im Supermarkt auch nur das Wasser kaufen konnte, also seine eigenen Container mitbringt und diese dann auffüllt. Das war ein guter Reminder dafür, dass wir in Afrika sind, dass es viel Armut gibt und wir daheim defakto in einer komplett anderen Welt leben.

Am nächsten morgen sind wir dann in zwei Fahrzeugen, per Walkie-Talkie verbunden, gemeinsam zum Kgaligadi Transfrontier Nationalpark aufgebrochen. Dieser liegt direkt an der Grenze zu Südafrika und streckt sich bis nach Botswana. Der Park ist für den Besucher, der aus Namibia kommt, ein wenig Niemandsland. Das liegt daran, dass man aus Namibia ausreisen muss, aber nicht in Südafrika, bzw. Botswana einreisen muss, solange man sich im Park befindet. Wir waren also die Woche während wir im Park waren, aufenthaltslos.

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Doch bevor wir in den Park gefahren sind, haben wir nach knapp 600 Kilometern über Schotterpiste, die erste Nacht auf einer Campsite vor den Toren des Parks verbracht. Die Campsite war wunderschön gelegen, schon in der Kalahari, in einem grünen, aber trockenen Flusslauf, mit eigenen Facilities wie Dusche, WC und Spülbecken und weit genug entfernt von der nächsten Campsite, auch wenn das keine Rolle gespielt hätte, weil wir die einzigen Gäste an diesem Tag waren.

Wir hatten auch gleich das Vergnügen ein Menschen gewohntes Erdmännchen kennenzulernen, wovon wir hofften, noch viele, viele mehr in der Wildnis zu sehen.

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Die erste Nacht in Windhoek war schon heiß, aber die kommende sollte noch viel wärmer sein. Zum einen erhitzt sich so ein Auto über den Tag und verliert abends mal nicht so eben seine Temperatur, zum anderen ist das Thermometer erst um drei Uhr morgens unter 30 Grad gefallen. Es galt also möglichst bewegungs- und berührungslos durch die Nacht zu kommen, und auf den einen oder anderen Windstoß zu hoffen, der durch die Fliegengitter geblasen wird.

Auch wenn wir schon weit, weit weg von zuhause waren, hatten wir noch immer ein wenig Anpassungsschwierigkeiten, waren noch nicht ganz da. Irgendwie noch im Transit.

3 Gedanken zu “Back to Back

  1. Wir haben mitbekommen, wie es anders ist als letztes mal! Viel Spaß! Frohe Fahrt und schwitze mal ordentlich OHNE dünner zu werden. Liebe Grüße aus Berlin, Chandu

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