Zeit mit Freunden zu verbringen, ist immer gut. Zeit mit Freunden zu verbringen, die in der Wildnis leben und arbeiten, ist noch besser. Fünf Tage lang haben wir zusammen mit Clement verbracht und sind in dieser Zeit den Hoanib auf und ab gefahren, bis hin zum Atlantik an der Skeleton Coast.
Clement ist General Manager des Hoanib Skeleton Coast Camp von Wilderness Safaris und nachdem Sona und ich ein paar Tage ganz für uns alleine waren, war es erst mal ein Kulturschock wieder unter lauter Menschen zu sein. Die einen, die einem jeden Wunsch von den Lippen ablesen wollen, und die anderen, die anderen Gäste, die einem Dinge erzählen, die zumindest mich nicht interessiert haben. Aber wenn irgendjemand mal Top of the Notch Safari, in den abgelegensten Ecken Afrikas erleben möchte, wird bei Wilderness Safaris fündig.
Am ersten Abend gab es ein Braai. Das ist so ziemlich das Wichtigste, das es in Namibia gibt, und ist im Grunde die namibische Variante vom Grillen, nur viel besser als Grillen, weil am richtigen Feuer gegrillt wird und nicht wie in der Regel bei uns daheim, über Gas oder Kohle. Das Braai ist der gesellschaftliche Event in Namibia schlechthin. Das ist das, was man macht, wenn man mit Freunden zusammen kommt. Am Feuer stehen, reden, Essen zubereiten, die Wärme des Feuers genießen und eine gute Zeit haben.
Die Region um den Hoanib ist das Herz der Desert Lion Conservation. Die Desert Lion Conservation ist 1998 von Dr. Philip Stander, auch Dr. Flip genannt, ins Leben gerufen worden und hat das Ziel, die an die Wüste angepasst lebenden Löwen zu studieren und zu schützen. Wer mehr darüber erfahren will kann das auf der Seite der Desert Lion Conservation machen.
Die meisten Löwen in dieser Region haben Satelliten-Halsbänder bekommen, damit man ihre Bewegungen verfolgen kann, damit man sie beobachten, demnach studieren kann. Sowie die Möglichkeit zu haben, in den Konflikt zwischen Mensch und Tier eingreifen zu können. Wie ich schon schrieb, leben in einigen Ecken in Namibia Mensch und Tier zusammen. Ohne Zäune, ohne gar nichts. Da ist es logisch, dass es immer wieder zu Konflikten kommt. Gerade im Moment spielt sich dieser Konflikt wieder ab. Durch die Trockenheit dieses Jahr sind die Bauern mit ihren Kuhherden immer weiter in Gebiete vorgedrungen, die zu den Jagdgründen der Löwen gehören. Kühe sind für die Löwen leichte Beute. Leider sind die Löwen für die Bauern auch leichte Beute. Die Lion Conservation, Wilderness Safaris als auch andere Conservancies probieren dann mit Lärm und Feuerwerk die Löwen zurückzutreiben. Nur leider gelingt dies nicht immer. Gerade letzte Woche ist die Löwin Bianca von Bauern erschossen worden, weil sie eine Kuh gerissen hat.
Ein , und Rudel, wohl im Moment das berühmteste, sind die fünf Musketiere. Fünf, noch recht junge, männliche Löwen, die zusammen in der Hoanib Area leben und jagen. Als da wären Harry, Tullamore, Ben, Adolf und Polla. Es gibt auch einen Film über sie, Vanishing Kings. Gibt es in Deutschland nicht, aber wir bringen eine Kopie mit, und wer auch mal hineinschauen möchte, einfach melden. Das wird auch der Grund sein, warum BBC Earth auf diese Region aufmerksam geworden ist. Wie mir zu Ohren gekommen ist, fanden sie Vanishing Kings nicht so dolle, aber wer hat auch schon die finanzielle Power, wie die der BBC, die mal eben ein kleines Team für 19 Tage in die Pampa setzen, um fünf Minuten Footage zu produzieren? Natürlich mit einer Epic Red Dragon mit 6k Auflösung, 16,5 Dynamic Range und das ganze bestückt mit einer extremen Brennweite in einem Cineflex Kran. Ich glaube das macht Spaß.
Kurz bevor wir zum Hoanib gekommen sind, haben sich die fünf Musketeers getrennt. Im Zwist, höchstwahrscheinlich um die Löwin Bianca, die zu dieser Zeit begattungsbereit war. Das kennt man ja.
Das heißt, wir haben während unserer Zeit vor Ort bei all unseren Exkursionen in dieser Region jeden Tag Ben, Tullamore und Harry gesucht, das Glück gehabt sie jeden Tag zu finden, sie beobachtet, oft beim schlafen, aber auch bei der Jagd. Das Ganze über Stunden und man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel Zeit die Natur hat. Anschleichen, warten, hinterher klettern, anschleichen, warten, noch länger warten. Vor allem auf die Brüder, die aber nicht so wollten. Beeindruckend.
Wir hatten ebenso das Glück, Dr. Flip zu treffen. 17 Jahre mit den Löwen, sehr, sehr viele Nächte und Tage davon im Fahrzeug. Strange, aber auch beeindruckend.
Wir sind durch die ewigen Dünen mit ihren Oasen bis zum Atlantik gefahren, wo wir mit einem netten Lunch am Meer überrascht worden sind, haben ein skurriles, aber interessantes Museum besucht, sind am Flussbett auf die Pirsch gegangen und haben Elefanten zu Fuß von der Ferne beobachtet und von Nahem aus dem Fahrzeug und haben viel, viel Sand geschluckt. Wir waren einfach da, mit einem Freund.
Wir haben natürlich auch viele, viele Bilder gemacht. Hier eine nicht mehr kleine Auswahl, mit dem Versuch das Erlebte wenigstens teilweise wiederzugeben.
Traumhafte Bilder !!
Max will jetzt jeden Abend so eine GuteNachtGeschichte haben
Nur ein Wort: Toll
Safe return flight home
Sach mal, wäre echt nett wenn du immer noch ein paar technische Infos zu den Bildern geben könntest (Kamera, Objektiv, Blende, Zeit).
Ansonsten – tolle Bilder, tolle Texte.
Liebe Grüße aus Trinidad
Tom
Hammer Bilder, tolle Geschichten. Wünsche Euch noch eine ganz tolle Zeit.
Und danach geht’s auf den Mount Olympus..,
Ganz ganz tolle Bilder und super Beschreibung! Wow!!!
Eugene und ich wollen sofort los und unseren ‚Back yard‘ wieder neu kennenlernen…
Danke.
Habe gerade die Sendung auf ORF 3 gesehen,
über die Arbeit von Dr. Philip Ständer in der NamibWüste. BEEINDRUCKEND. War letztes Jahr für 4 Wochen mit einem Guide (vom Stamm der HERERO) allein unterwegs in Namibia, großartig. Jederzeit wieder.
Namibia hab ich durch ihn von einer anderen Seite gesehen.
N/a’an ku se^