Whether Weather

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L1001743Für die zwei Nächte und dem Tag voller Regen, der weitaus weniger dramatisch war als angekündigt, sind wir in einer sehr gediegenen Unterkunft abgestiegen. Der Norweger haben Geschmack und Sinn für Design, dazu in einem anderen Post später mehr.

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Wie uns in der Unterkunft erzählt wurde, ist das hiesige Personal aus allen Flecken Europas zusammengewürfelt, zum Frühstück hat uns eine Polin ihr Herz über ihre Heimat ausgeschüttet, zum leckeren Dreigänge-Menü am Abend, hat ihr dies eine Spaniern gleich getan. Neben dem Thema Heimat, gab es natürlich auch das Thema Wetter. Das darf nun auch wirklich nicht fehlen und ist vor allem, um und bei Touristen – natürlich nicht nur bei denen – das wichtigste Thema. Das Wetter ist auch der kleinste gemeinsame Nenner, den fremde Menschen haben, wenn sie aufeinander treffen. Wetter ist nämlich einfach da. Immer. Und es ist immer anders. Oder großartig. Oder grausig. Oder was auch immer, es ist auf alle Fälle immer Thema.

Wir lernten in den folgenden Tagen zwei wesentliche Dinge zum Wetter in Norwegen: 1. Das ist der schlechteste Sommer seit 15 Jahren. 2. Der letzte Sommer war der beste seit Menschengedenken. Die letztere Information haben wir immer dankend mit einem “das hilft uns wenig” quittiert und die erste ist ein Rückblick auf etwas das noch gar nicht vorbei ist. Kann also noch besser werden.

So ermüdend das Thema Wetter auch ist, es sei dem Homo Sapiens verziehen und damit glücklicherweise auch uns, über dieses Thema zu sprechen. Es verbindet halt doch und man kann danach auch über andere Dinge sprechen. Also eigentlich ist das Wetter nur Mittel zum Zweck. Vielleicht könnten wir uns aber auch auf diesen Umstand verständigen und jegliche Kommunikation folgendermaßen starten:

A: Guten Tag.

B: Hallo.

A: Wetter.

B: Sehr.

A: Hübsches Auto habt ihr da…

Und so weiter und so fort. Aber seien wir doch mal ehrlich, wenn es schön ist, ist es doch schön, oder? (Mal abgesehen für Herrn Ede Kowalski, der mag es lieber kalt.)

Wollen wir nun doch mal dieses gefühlte Thema mit eine paar Fakten untermauern und zeigen wie grausig es wirklich ist. Ja, es war bisher sehr kalt, es ist unglaublich viel Schnee gefallen – Torsten hier kommen jetzt die die gewünschten Bilder von uns im Schnee, im Regen, in den Wolken – wir haben einige Leute getroffen die schon länger unterwegs sind und Dinge erzählten wie, “Das ist der erste schöne Tag seit drei Wochen.”, oder “Wir wollten bis zu den Lofoten, aber es hat nur geregnet und war schweinekalt.”. Und Kai meinte, über den ich in einem anderen Post berichte, “Das hat es noch nicht gegeben.” Man kann also zusammenfassen, dass was an Sommer bisher war, kam noch nicht so richtig in Schwung. Doch was kümmert uns das? Für uns sollen gefällig andere Gesetze gelten. Bitte!

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Wir haben trotzdem den verregneten Tag genutzt und sind wandern gegangen. Auch am nächsten Tag war das Wetter diesseits nicht wirklich einladend, also haben wir uns auf den Weg ins jenseits gemacht, an die Küste. Da sah die Welt auf einmal ganz anders aus.

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Zum Abend hin ging es dann wieder in die Täler Norwegens, weil man will ja die “Touristenstraßen” mitgenommen haben und wenn man auf einen Berg will, ist das meist hinter einem Tal, oder davor. Je nachdem von wo man kommt. Also dahin fahren, wo alle hinfahren, weil alle sagen, dass muss man gesehen haben. Nur gab es nicht so viel zu sehen, weil vor allem viele Wolken da waren. Wetter eben. Hat uns aber auch nicht die Laune verdorben und hatte seinen ganz eigenen Reiz.

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Die Trollstige, eine Serpentine die sich den Berg hoch arbeitet, hing komplett in Wolken. Der Navigator meinte dazu: “Da gibt es bestimmt Trolle, auch wenn die Touristen nur wegen der Aussicht kommen, aber die haben ja bekanntermaßen keine Ahnung.” Wir haben leider nur geschnitzte Trolle gesehen, einen der in unmittelbarer Nähe unseres Nachtlagers stand und an dem, wie sollte es anders sein, jeder Bus voller Touristen gehalten hat, damit der gemeine Tourist ein Foto machen konnte. Wir haben natürlich kein Foto gemacht. Aus Prinzip. Waren ja nicht die echten Trolle, die haben sich in den Wolken versteckt.

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Am Abend sind wir dann an einem dieser Seen geendet, davon gibt es in diesem Land auch einige. Allgemein kann man festhalten, sollte irgendwann auf dem europäischen Festland das Wasser ausgehen, wäre mein Tipp nach Norwegen zu gehen. Mir ist so, als ob es davon hier jede Menge gibt.

Und dann kam endlich die Sonne, sie brach durch die Wolken, strahlte uns an und wir sind total ausgerastet. Entweder lag es an der Sonne oder an den zwei Wein bzw. den zwei Gin Tonic. Wetter eben, schon wieder.

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Norweger über die Walentins: “Die müssen von woanders herkommen, die haben so viel an.”, meinte die norwegische Familie rechts neben uns. Während wir mit langer Hose und drei Schichten im Sonnenuntergang sitzen, rennt der gewöhnliche Norweger in T-shirt und kurzer Hose rum. Geschweige denn das bettnässende Kleinkind, das rennt in Windel und T-shirt rum. Nichts für uns. Wir sind Frostbeulen, Sonnenanbeter.

Ein großartiger Abend. Urlaub. Liebe. Ewigkeit.

Nach diesen zwei wolkenverhangenen Tagen kam die Sonne, zumindest für ein paar Momente, denn was ist schon für die Ewigkeit?

Mehr Wetter, gutes beim Schreiben, Wolken in der Nacht, nicht wundern, es wird nicht dunkel, Wolken am Nachmittag, ganz viele Wolken ganz hoch oben und dan plötzlich wieder Sonne am Morgen.

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