Humphrey’s Way to the North

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Bevor wir uns mit Humphrey in die Gefilde begeben die der eigentliche Grund waren, warum wir uns Humphrey zugelegt haben, sind wir zusammen in den Norden aufgebrochen. Neben der Tatsache, dass wir eine gute Zeit haben wollten – ist schließlich unser Urlaub – ging und geht es uns darum, uns mit Humphrey und all seinen Features vertraut zu machen.

Also haben wir alle Sachen gepackt, Lebensmittel eingekauft, technisches Spielzeug eingesteckt und Humphrey vollgeräumt.

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Wir waren und sind noch immer ziemlich erstaunt und begeistert darüber, was wir alles in Humphrey packen konnten. Wir haben unverderbliche Lebensmittel für zwei Wochen, ein bisschen Verderbliches für die ersten Tage, Wein für die Dame, Monkey 47 für den Herren. Alles zum Kochen, sowie Geschirr und Gläser. Natürlich mit dabei eine kleine Kaffeemühle, Espressokocher und frische Bohnen aus dem Oheim (Hausröstung). 90 Liter Wasser für den Kaffee und natürlich anderes. Klamotten, der klassische Lagenlook für die Natur, Schuhwerk für alle Wetter, Bettzeug, Waschzeug und haste nicht gesehen. Dazu noch Fotoausrüstung, Drohne und der andere technische Kleinkram, ohne den der Nerd von heute das Haus eigentlich nicht mehr verlassen kann. Sowie Fön und Glätteisen für die Dame. Man kann sozusagen sagen, dass wir gerüstet sind.

Skagerrag – nichts für sensible Gemüter!

Von Frankfurt aus fuhren wir über Hamburg hoch bis an die Nordspitze Dänemarks, nach Hirtshals. Auf den letzten 100 Kilometern zur Küste ist uns der schon recht starke Wind aufgefallen. Wohlweislich und im Hinterstübchen die Erinnerung der Erzählung unseres Freund Torsten zur Überquerung des Skagerrag, haben wir von der Zufuhr weitere Nahrung bis auf weiteres Abstand gehalten.

Der junge Mann am Ticketschalter zur Fähre, fragte uns, ob wir eine Pille gegen Seekrankheit haben wollten. Auf unsere Frage, ob es stürmisch wird, musste er lachen und er konnte seine Freude nicht recht verbergen, ja, das würde es. Also gab es zwei kleine weisse Pillen, die wir uns wie aufgetragen eine Stunde vor Abfahrt einklinkten.

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Zu Anfang, also als wir gerade so aus dem Hafen fuhren, hatten wir noch gut lachen. Der Kapitän machte dann seine Durchsage und meinte, dass wir drei Meter hohe Wellen hätten und dass diese nicht ganz unwesentlich Einfluss auf solch ein Boot hätten und es für den ersten Teil der Reise recht ungemütlich werden würde. Ottonormalverbraucher denkt sich hier, so schlimm wird es schon nicht werden, sonst würden sie ja nicht fahren.

Schon nach recht kurzer Zeit wurde der Duty Free Shop, das Restaurant, die Kinderstube und weiß der Geier was noch alles geschlossen. Das Boot wurde lustig von links nach rechts geschaukelt, das Wasser  fegte von einer Seite zur anderen über das Boot, drang von oben durch die Belüftung in die Kabinen, der ganze Kram im Duty Free Shop und in der Küche schepperte bei jedem harten Aufprall auf eine Welle, als ob er bersten würde und es dauerte nicht lange bis das großen Brechen begann. Vorab, uns hat es verschont, Dank ziemlich leerem Magen und der weissen Pille, sowie der Konzentration auf den roten Punkt auf der Übersichtskarte, die uns zeigte, wo wir uns gerade befanden, ging es mit ein bisschen Unwohlsein über die Bühne. Leider ging das nicht allen so. Es dauerte nicht lange und um uns herum begann ein Husten, Würgen, Glucksen. Die Crew war von diesem Zeitpunkt an mit nichts anderem mehr beschäftigt, als Brechtüten zu verteilen und Erbrochenes aufzuwischen. Es war irgendwie sehr komisch. Direkt neben mit ist bei der Übergabe der vollen Tüte, die Tüte “gerissen”, was zu noch größerer Panik führte. Glücklicherweise waren wir auf See und es gab frische Luft, anderweitig wäre dies die größte Problematik gewesen, der Geruch. Die Toilette links von uns wurde zeitig von einem Herren in Beschlag genommen, der erst zwei Stunden später wieder aus dieser hervorkam. Als wir die Crew auf die Dauerbesetzung aufmerksam machten, meinten diese, dass sie schon mit ihm geredet hätten, er aber nicht mit ihnen reden wolle und bis auf weiteres dort bleibt wo er ist. Nun gut, er ist zumindest nicht an seinem Erbrochenem erstickt. Hinter uns schrie ein Baby, wurde immer lauter, dann gab es einen kurzen Moment der Ruhe und dann pladderte es auf den Boden. Sofort rückte das Wischkommando an und es wurde klar Schiff gemacht. Ich musste dann noch mal die Crew fragen, wie schlimm es hier eigentlich gerade ist. Also so auf einer Skala von eins bis zehn. Sie meinte das sei eine 8, denn es ginge immer schlimmer.

Nach ca. 1 1/2 Stunden und reichlich Erbrochenem wurde es ruhiger. Nur noch ab und zu eine härtere Welle, aber alles ein Witz gegen alles was vorher war. Und da der Rubel rollen muss, wurde der Duty Free Shop wieder geöffnet, das Restaurant und der Fleischverkauf, ja da war so ein Raum in dem man abgepacktes Fleisch kaufen konnte. Mir reichte ein Blick, mehr wollte ich nicht wissen. Und nachdem sich nun alles glücklich entleert hatte, musste man die Gunst der Stunde nutzen um endlich wieder zu shoppen. Und natürlich zu essen! Da wurden fettige Würstchen, Rippchen, Toastbrot und ähnliches Zeug in sich hineingeschlungen – irgendwie fühlte ich mich am falschen Fleck. Als ob Will Smith in Men in Black mit diesem Gerät vorbeigekommen ist, welches dafür sorgt, dass alle die unmittelbare Vergangenheit vergessen. Guten Appetit sage ich da. Glücklicherweise war das absurde Spektakel kurz daraufhin vorüber – Land in Sicht – wir schwangen uns in Humphrey und fuhren von Bord.

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Erste Nacht in Norwegen

Da wir keine Lust mehr hatten, ewig durch die Gegend zu gurken, zielten wir auf einen kleinen, schön gelegenen Campingplatz in der Nähe von Mandal. Es war inzwischen irgendwas um 22 Uhr und wir sind in Humphreys Bauch geschlüpft, haben noch ein wenig gegessen (das war jetzt natürlich wieder angebracht) und haben uns dann in die Koje gepackt und unsere erste Nacht in Norwegen geschlafen.

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To be continued.

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