Let’s go somewhere

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Träume sind großartig. Sie stellen meist etwas Unerreichbares in der Ferne dar. Wir lieben es, in Ihnen zu schwelgen, teilen Sie mit Freunden. Manche sind unerreichbar und werden immer Träume bleiben, andere kann man probieren zu realisieren. Und man sollte verdammt noch mal zusehen, seine Träume zu realisieren, auch wenn es dann auf einmal kein Träume mehr sind, sondern die schlichte Realität. So ging es uns vor ein paar Tagen, als wir nach 1 1/2 Jahren der Vorbereitung plötzlich im Flieger saßen.

Vor noch längerer Zeit hatten wir den Traum, eine lange Reise zu unternehmen, raus zu kommen aus dem Trott, der Routine, der Gewohnheit, der vermeintlichen Sicherheit. Uns noch mehr von diesem wunderschönen Planeten anzuschauen, der unser Zuhause ist. Neue Menschen und Kulturen treffen, lernen, wachsen, sich neuen Herausforderungen stellen und zu beobachten was das mit einem macht. Ob es einen verändert, befriedigt, glücklicher macht und neue Energie gibt, für das was folgt.

Dann haben wir angefangen den Traum zu realisieren und das war anders und irgendwie aufwendiger als gedacht.

Wir hatten schon ein wenig Erfahrung aufgrund unserer Afrikatour mit Humphrey, aber sechs Monate in einem Kontinent, in dem wir noch nicht waren, die Sprache nicht sprechen, stellte uns vor neue Herausforderungen.

Also haben wir Spanisch gelernt, Sona mit Erfolg, ich mit Händen und Füßen. Haben gelernt wie wir Humphrey immer schön in Schuss halten können, ölen, schmieren, fetten, schrauben mit allem was dazugehört. Humphrey’s First Aid Kit ist eine fette Kiste auf dem Dach, das für den Fahrer und Navigator sind zwei kleine Beutel in einem Fach. Das liest sich dann so:

3l Motoröl Liqui Moly 5W-30 Special Tec, 800ml Fluid Film, 3l Getriebeöl LS SAE 75W-140, 2x 1l Diesel Fließ Fit K, 600ml Bremsenreiniger, 2x Dirko Dichtmasse, 1l Bremsflüssigkeit SL DOT 4, Fett, 400ml Ballistol universal Öl, 1x Karosseriekleber, 400ml WD40, 1l Diesel, Motorriemen, 1x Glühbirnenset, 3x Luftfilter, 1x Set Sicherungen, 3x Dieselfilter, 2x Scheibenwischer, 2x Kugelkopf Spurstangen Vorderachse, 3x Ölfilter, 1x Fehlerlesegerät, 1x Öldeckel Motor, Ersatzventile & Radmuttern, Reifenflickset, 2x Achsenkappe, Draht, Kleber, Spanngurte, Lappen, Kabelbinder, Pistole f. Karosseriekleber, Duct Tape, Radmutterschlüssel, Leatherman, Strommesser, 2x Schraubschlüssel f. Fan, Stecknuss f. Radlagermutter (dicke Berta), Imbusset, Kneif- &, Rohrzange, Maulschlüssel, Schraubenzieher, Knarrenset, Reifenstangen, 3x Spezial-Stecknuss (einmal für Getriebeöl), Fettpresse, Bergegurt, Gurte… und das ist nur der Inhalt der Box, da ist noch ein wenig mehr Werkzeug in unserem Werkzeugfach.

Wir haben Reiseberichte gelesen, Foren durchstöbert, gegoogelt was man wie, wo, wann, wieso, weshalb und besser nicht macht. Dabei haben wir festgestellt, daß es unglaublich viele Menschen gibt, die genau das Gleiche vorhaben, machen oder gemacht haben. Die ähnliche Fragen, Sorgen haben oder einfach von Tuten und Blasen keine Ahnung.

Wir hatten unsere kleine Testtour durch die Alpen, haben probegepackt, aussortiert und reduziert. Nicht dass wir mit leeren Händen reisen würden.

Wir haben uns natürlich darüber Gedanken gemacht, was wir gerne alles sehen wollen, wo es spannende Strecken gibt und uns ein wenig mit Entfernungen auseinandergesetzt. Wir wissen, dass wir damit nicht gut sind und dazu tendieren, Entfernungen maßlos zu unterschätzen.

Es gibt eine sehr schöne Webseite auf der man Länder auf der Weltkarte herumschieben kann, um ihre wahre Größe zu sehen. Die Weltkarte, die wir alle kennen, komprimiert nämlich die Länder um den Äquator herum. Da bekommt man dann eine Vorstellung für Entfernungen. Und siehe da, Chile ist so „lang“ als würde man vom Nordkap bis zur Küste Afrikas fahren. Kann man mal eben machen. Wir sind uns jetzt schon sicher, irgendwelche wahnsinnigen Stunts zu machen. Nach dem Motto, lass uns doch mal eben durch Ecuador fahren.

Wir haben hunderte Stunden, Abende und Wochenenden mit der Vorbereitung der Reise verbracht. Irgendwann fühlte es sich wie ein Zweitjob an. Dann waren da noch die (Erst-)Jobs, auch hier alles von langer Hand geplant und vorbereitet. Wir mussten lernen loszulassen und am Ende Abschied nehmen, auch wenn es nur ein temporärer ist.

Und dann, mit der Verschiffung von Humphrey Ende Oktober, wurde es sehr konkret. Von jetzt an gab es keinen Rückzieher mehr.

Nachdem wir unseren ersten Zwischenstopp in Buenos Aires hatten (das sind die Bilder hier in diesem Post) und bevor wir Humphrey in Chile in Empfang nehmen, sitzen wir jetzt wieder im Flieger, auf dem Weg nach Feuerland, um einen dieser Träume wahr werden zu lassen. Einmal im Leben den weißen Kontinent sehen, die Antarktis.

Wie war das Motto der Woche in dem kleinen Artisan Coffee Shop in Buenos Aires?

„There is no shortcut to places worth going.“ …und das worth going bezieht sich jetzt nicht auf die Bilder vom Friedhof „La Recoleta“. 😉

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5 Gedanken zu “Let’s go somewhere

  1. ferne welt ich komme
    Ferne welt ich komme Ich kann deine himmel sehn
    ich hab so oft davon geträumt an deinen ufern zu stehn
    Ich seh himmel Sterne tragen und spür das späte sonnenlicht
    Ich hör Kronen schlagen wenn flut die Strömung bricht
    Ich dreh das ruder Richtung norden dort wo die Sterne immer stehen
    Und lass den wind die Sterne tragen auch wenn die sonne untergeht (Unheilig)

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